Hundebesitzer kennen das Geräusch vom Knabbern und Schlecken ihres Lieblings. Meistens „bearbeitet“ dein Hund vornehmlich die Pfoten. Wenn es hin und wieder vorkommt, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Es gehört dann zur allgemeinen Fellpflege. Du kennst deinen Hund am besten, wie oft und wie lange dein Hund im Normalfall sich mit der Körperpflege beschäftigt. Wenn die Prozedur aus dem Rahmen fällt, dann solltest du der Ursache auf den Grund gehen. Es gibt mehrere Gründe und Auslöser für ein intensives Pfotenknabbern oder Pfotenlecken.

Psychische Probleme als Auslöser

Allergie als Auslöser

Iriitationen durch Fremdeinwirkungen

Grasmilben

Innere Gründe: Hund knabbert an Pfoten

Psychische Probleme als Auslöser

Das intensive Bearbeiten der Pfoten kann eine Ersatzhandlung sein. Dabei sind meistens nicht alle vier Pfoten betroffen. Unsere Haustiere sind sensibel und sie kommen häufig mit Veränderungen nicht gut zurecht. Katzen- und Pferdefreunde können ein Lied davon singen. Auch dein Hund ist sensibel. Dieser Charakterzug ist je nach Hundetyp und Rasse mehr oder weniger ausgeprägt. Geh in Gedanken die letzten Monate durch und prüfe, ob es irgendwelche Veränderungen gegeben hat.

  • Wechsel einer Arbeitsstelle/andere Arbeitszeiten
  • Arbeitsstress verändert dein Verhalten Zuhause
  • weniger Zeit für den Vierbeiner
  • neuer Lebenspartner eingezogen
  • alter Lebenspartner ausgezogen
  • Todesfall im engen Familienkreis
  • Familienzuwachs durch ein Baby
  • ein Hunderudelmitglied ist gestorben
  • ein neuer Hund im Hunderudel
  • ein neuer Zweithund
  • Umzug

Trauriger Hund leckt Pfoten

Oftmals bemerken wir im stressigen Alltag nicht, dass unser Liebling sich vernachlässigt oder nicht ausgelastet fühlt. Diese Ersatzhandlungen können zwanghaft werden. Außerdem sind Folgeerkrankungen möglich. Blutig gebissene oder geschleckte Pfoten können sich entzünden und jucken. Dadurch entwickelt sich ein Teufelskreis. Falls es Veränderungen gab, versuche die gegenwärtige Situation für deinen Hund zu verbessern oder ihn in die neuen Lebensumstände besser zu integrieren. Beziehe deinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker mit ein, dieser kann dich beraten und dir Tipps geben. Außerdem müssen je nach Intensität von Knabbern und Schlecken die Pfoten behandelt werden und der Juckreiz muss bekämpft werden. Gab es keine Veränderungen in der letzten Zeit, dann hake diese Möglichkeit als Begründung ab. Auch eine Bachblütentherapie kann hier gut helfen.

Allergie als Auslöser

Allergien können sich durch unterschiedliche Hautirritationen oder Ohrentzündungen zeigen. Sie können ein ständiges Jucken an den Pfoten oder anderen Körperteilen auslösen, dem der Hund entgegenwirken will. Dem Grund einer Allergie auf die Spur zu kommen ist aufwendig. Allergien bei Hunden können genauso plötzlich auftreten wie beim Menschen. Häufig treten Allergien durch Futtermittel auf. Dabei sind bestimmte Bestandteile von dem Futter der Auslöser. Besteht der Verdacht auf eine Allergie solltest du zum Ernährungsberater gehen, dieser kann dir mit einer Ausschlussdiät weiterhelfen und mit dir auf die Suche nach dem auslösenden Bestandteil gehen. Nach einiger Zeit kann das Futter dann auf die Bedürfnisse deines Hundes umgestellt werden.

Maltester steht im Gras - ein Grund für allergische Reaktionen

Eine andere Möglichkeit der allergischen Reaktion ist die Kontaktallergie. Durch Beobachtung deines Hundes kannst du feststellen auf welchen Kontakt er allergisch reagiert. Dabei sind meistens alle vier Pfoten betroffen. Wenn es bestimmte Gräser oder Büsche sind, solltet ihr sie beim Gassigehen meiden. Falls die Ursache der Kontaktallergie in deinem eigenen Garten zu finden ist, musst du dieses Problem sofort beseitigen. Verwendest du regelmäßig ein Hundeshampoo zum Reinigen der Pfoten, kann dein Vierbeiner ebenfalls auf die Bestandteile des Shampoos reagieren. Verwende dieses Hundeshampoo nicht mehr und reinige die Pfoten nach dem Gassigehen mit lauwarmem Wasser ohne Zusätze. Außerdem rubbele die Pfoten nicht trocken, sondern tupfe sanft mit einem weichen Handtuch. Inhaltsstoffe von Putzmitteln und Waschmitteln können ebenfalls allergische Reaktionen auslösen. Bis der Auslöser für das Pfotenschlecken gefunden und „abgestellt“ wurde, müssen die Hundepfoten verarztet werden. Das ständige Jucken an den Pfoten muss verhindert und die irritierte Haut (zwischen den Zehen und Ballen, Oberseite der Pfote) muss mit pflegenden Cremes* geschützt werden. Erst wenn der Auslöser gefunden wurde und der Juckreiz eingedämmt ist, können die Wunden abheilen, um den Hund davor schon von Knabbern abzuhalten kann unser Knabberstopp* helfen. Gründe von Kontaktallergien können sein:

  • Gräser
  • Büsche
  • Bodendecker
  • Shampoo
  • Waschmittel
  • Teppichreinigungsmittel
  • Bodenputzmittel

Tiefer gehende Informationen über Allergien und deren Entstehung findest du in diesem Artikel.

Äußere Gründe: Hund knabbert an Pfoten

Irritationen durch Fremdeinwirkung

Fällt dir vermehrtes Pfotenschlecken nach Spaziergängen auf, dann solltest du die betroffene Pfote deines Hundes vorsichtig untersuchen. Zwischen den Zehen oder den Ballen können sich Steinchen verfangen. In den Ballen können Stacheln von Bienen oder Wespen stecken. Winzige Glassplitter oder Dornen können kleine Risse in den Ballen verursachen. Vor allem im Spätsommer solltest du auch immer auf Grannen achten! Nach langen Wanderungen sind die Fußballen möglicherweise überlastet. Sie werden rissig und fühlen sich leicht warm an. Vor allem im Winter müssen die Pfoten deines Hundes harte Prüfungen überstehen. Das Streusalz und der Streukies beansprucht die Haut zwischen den Ballen und die Fußballen selbst sehr stark. Alle diese Dinge veranlassen deinen Hund sich intensiv mit seinen Pfoten zu beschäftigen.

Entferne kleine Fremdkörper vorsichtig mit der Pinzette. Schneide das Fell zwischen den Zehen und Ballen kurz, damit sich weniger kleine Gegenstände verfangen können und du diese leichter findest und entfernen kannst. Entferne vorsichtig mit lauwarmem Wasser und unserem Pfotenbad* Streusalzrückstände. Rissige Haut kannst du mit Pfotenbalm* geschmeidiger machen. Bei starker Kälte solltest du die Hundepfoten mit unserem Pfotenschutzstift* schützen. Das ist einmal gut gegen die Kälte und bietet außerdem Schutz gegen Eisrückstände durch gefrorenen Schnee. Sind die Pfoten leicht warm durch Überbelastung oder aufgrund eines Insektenstiches lindere die Beschwerden durch kühlende Salben wie z.B. unsere Aprés Sun Lotion* oder unseren Insektenstick*. In der Regel heilen diese kleinen Blessuren, dank deiner Hilfe, schnell ab. Bist du im Winter mit deinem Hund viel in der Natur, dann solltest du dir möglicherweise passende Hundeschuhe kaufen. Diese kleinen Boots schützen die Pfoten vor Kälte, kleinen Verletzungen und Streusalz. Falls die Schnittverletzungen größer sind oder dein Hund weiterhin eine oder mehrere Pfoten „bearbeitet“ oder lahmt, dann fahre in die Praxis deines Tierarztes. Dort können größere Verletzungen professionell behandelt werden und der tiefere nicht gleich ersichtliche Grund für der Hund leckt Pfoten kann herausgefunden werden.

Der Hund leckt Pfoten aufgrund von Parasiten oder ähnlichem

Häufig sind Parasiten und Pilze für das Verhalten deines Hundes verantwortlich. Bei einem Pilzbefall ist unbedingt eine Behandlung notwendig. Pilze als Auslöser für den Juckreiz sind seltener, aber möglich. Der Pilzbefall kann eine Infektion auslösen und dadurch ein intensives Jucken hervorrufen. Ein weiteres Indiz für eine Pilzerkrankung sind kahle Stellen (Haarausfall). Mögliche Pilzarten, die an den Beinen und an den Pfoten auftreten können, sind:

  • Hefepilze
  • Fadenpilze
  • Sprosspilze

Weit mehr verbreitet ist der Befall von Milben. Zu diesen lästigen Parasiten gehören beispielsweise die Demodexmilben (Haarbalgmilben). Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Befall. Einmal wird der gesamte Hundekörper von diesen Milben befallen oder zum anderen gibt es punktuellen Befall. Bei beiden Arten wird die Haut gereizt, das Fell fällt teilweise oder ganz aus und der Hund leidet unter lästigem Jucken. Der lokale Befall kann vor allem bei jungen Hunden auftreten. Wenn sich die Milben auf den Pfotenbereich konzentrieren, kann es zu Verfärbungen an den Krallen kommen. Ein Befall der Hundepfoten wird als Pododermodikose bezeichnet. Die Erkrankung durch die Demodexmilben kommt bei einem intakten Immunsystem seltener vor, deshalb solltest du dir in solch einem Fall Hilfe von deinem Tierheilpraktiker holen. Zusammen könnt ihr das Immunsystem deines Hundes gezielt aufbauen.

Eine größere Beachtung als Auslöser für Pfotenlecken und Pfotenknabbern verdienen die Grasmilben.

Was sind Grasmilben?

Die richtige Bezeichnung ist Herbstmilbe oder Erntemilbe. Der lateinische Name ist Neotrombicula autumnalis. Diese Tierchen gehören zur Familie der Spinnentiere. Tierfreunde und Gartenfreunde kennen sie ebenfalls unter den Namen Herbstgrasmilben oder Heumilben. Die erwachsenen Tiere leben unter der Erde. Teilweise sind sie bis zu einer Tiefe von 60 cm zu finden. Diese Spinnentiere legen ihre Eier oberirdisch im Gras ab. Aus diesen Eiern schlüpfen nach vier Wochen die Larven. Die Larven haben eine Größe von etwa 0,3 mm. Diese lästigen Parasiten sind orangerot. Sie lieben warmes, feuchtes und sonniges Wetter. Sie klettern auf Grashalme bis zu einer Höhe von 20 cm. Dort warten die Larven auf vorbeikommende Wirte. In unseren Breiten treten sie vor allem vom Juli bis Oktober auf. Bei warmer Witterung können sie bereits ab April aktiv werden.

Nur in dieser Wachstumsphase sind die Herbstgrasmilben Parasiten. Sie befallen Säugetiere (Hunde, Katzen, Mäuse und manchmal Menschen) und Vögel. Eigentlich sind sie keine Blutsauger. Sie verletzen selten Blutgefäße und saugen Blut. Hauptsächlich ernähren sie sich von Zellsäften und Lymphe. Mit ihren Mundwerkzeugen ritzen sie die Haut an. Das Speichelsekret gelangt in die kleine Wunde und löst das Gewebe. Der Befall kann bei Hunden mehrere Tage dauern. Wenn sie satt sind lassen sie sich einfach fallen. Sie durchleben noch weitere drei Nymphenstadien und sind dann erwachsene Milben. Grasmilben übertragen keine Krankheiten. Das ist das einzig Positive an diesen lästigen Larven. Man kann sie in Wiesen, in Gärten und in der Nähe von Gewässern finden.

Hund knabbert an Pfoten – Herbstgrasmilben

Das Speichelsekret der Milbenlarve kann massives Jucken beim Hund auslösen. Außerdem können beim Anritzen der Haut durch die Mundwerkzeuge Entzündungen entstehen. Beide Möglichkeiten sind für deinen Vierbeiner unangenehm und lösen vermehrtes Kratzen, Knabbern und Schlecken aus.

In der Praxis kann man leider nicht viel gegen diese lästigen Tierchen unternehmen. Eine 100 %ige Sicherheit gegen den Befall gibt es nur, wenn du deine Gassirunden auf Gehwege und Sandwege reduzierst. Aber willst du das wirklich in der schönsten Zeit des Jahres? Vorbeugend kannst du Kokosöl oder unser Kokosspray Spazierschutz* auftragen um die Milben von deinem Hund fernzuhalten.

Weimaraner beim WaldspaziergangNach ausgedehnten Wald- und Wiesenspaziergängen kannst du die Beine und Pfoten deines Hundes einfach abwaschen. Einmal hat dein Hund bei warmer Witterung Spaß daran und zum anderen kannst du diese nervigen Larven einfach wegspülen. Aber Achtung. Vielleicht ist dein eigener Garten von den Herbstmilben befallen. Diese Tierchen sind so klein, dass du sie mit bloßen Augen nicht erkennen kannst.
Aber trotzdem kannst du deinen Garten testen. Lege ein weißes Blatt Papier oder einen weißen flachen Teller in das Gras. Bei der Farbe Schwarz soll es auch funktionieren. Die Milben lieben Wärme. Nach einiger Zeit werden orangerote Punkte sichtbar. Das bedeutet, du hast Grasmilbenlarven in deinem Garten. Wenn du deinen heimischen Rasen immer kurz hältst, dann machst du diesen Tierchen das Leben schwer. Den Grasschnitt immer entfernen und bei sommerlichen Temperaturen den Rasen wässern. Milbenlarven hassen Wasser und ziehen sich in die Erde zurück. Ein Brennnessel-Gemisch kann ebenfalls helfen.
Brennessel gegen Grasmilben

Schützt du deinen Hund generell vor Ungeziefer, dann tust du bereits etwas gegen den Milbenbefall. Alles was für Zecken und Flöhe unangenehm ist, ist gegen die Milbenlarven nützlich. Es muss nicht immer die chemische Keule sein. Der Duft von vielen ätherischen Ölen ist für diese Parasiten unangenehm, wir haben Sie in unserem Kokosspray* vereint.

Grasmilbenlotion gegen GrasmilbenHat dein Hund sich bereits Milben eingefangen, dann hilft das Yuki cares Pfotenbad Grasmilben* Yuki cares Pfotenbad Grasmilbenzum Entfernen der Parasiten. Gegen den Juckreiz hilft unsere Grasmilben-Lotion*, auch bei Katzen. Denke daran zusätzlich alle Liegestellen und Hundedecken zu reinigen oder zu waschen.

Mehr Infos zu Grasmilben findest du in diesem Artikel.

 

Fazit

In der Praxis hast du einige Möglichkeiten das Problem Hund knabbert an Pfoten in den Griff zu bekommen. Am besten ist es, wenn du auf der Suche nach den Gründen für dieses Problem ruhig alle Gegebenheiten analysierst. Gehe zuerst von dem wahrscheinlichsten Auslöser aus und handle danach.

Unsere Tierheilpraktikerin Katrin berät dich da auch gerne persönlich zu euerm Problem. Hier kannst du auch direkt einen (kostenpflichtigen) 30 minütigen Beratungstermin mit ihr vereinbaren.

Wenn du schon weißt, dass dein Ter Allergiker ist, ist vielleicht das Allergikerpaket auch etwas für dich.

Katrin Scholz - Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin für Hunde

Text by Balance Cure Tierheilpraxis & Textbroker / Pamina 2
Fotos by Pixabay

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Christina Brendel