Das Zusammenleben mit der geliebten Fellnase macht viel Freude. Sicher gibt es ebenfalls ernste Seiten in dieser Gemeinschaft. Zwei wichtige Themen sind Erziehung und Notfallsituationen. Heute befassen wir uns mit dem Thema „Erste Hilfe beim Hund“.

Du brauchst schnell Hilfe? Dann spring hier zu deinem Thema:

Insektenstich (Biene, Wespe, etc)
Durchfall
Eichenprozessionsspinner
Epilepsie
Erbrechen
Ersticken
Fieber
Flohbefall
Giardien
Herzstillstand
Schnittverletzung
Verschlucken von Fremdkörpern
Vergiftung
Zeckenbiss
Erste Hilfe Kurse

Allgemeines

Egal durch welchen Auslöser eine Notfallsituation entsteht, beide Parteien sind in einer Ausnahmesituation. Deine Unsicherheit und Nervosität kannst Du durch Vorbereitung und Routine in den Griff bekommen. Vor allem solltest Du Deinem Hund Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Die notwendigen Handgriffe müssen ruhig und möglichst gelassen durchgeführt werden.

Dein Hund hat möglicherweise Schmerzen, Angst und kommt mit den plötzlichen körperlichen Beschwerden nicht zurecht. Je nach Charakter und Alter reagiert der Vierbeiner anders. Manche fiepen, winseln oder schreien. Teilweise möchten sie fliehen oder sich verstecken. Oftmals schnappen sie nach Dir, obwohl Du ihm ja nur helfen willst.

Behalte die Nerven und werde nicht ungeduldig. Versuche mit sanfter Konsequenz die erste Behandlung durchzuführen. Werde nicht ärgerlich, wenn Dein Liebling nicht kooperativ ist. Dein Hund versteht nicht, was los ist und reagiert instinktiv. Sein Verhalten ist nicht gegen Dich gerichtet.

Hundeapotheke

Um für die Erste Hilfe beim Hund gewappnet zu sein, solltest Du eine gut sortierte Hundeapotheke haben. Wenn Du alles Notwendige griffbereit hast, sinkt Deine Nervosität. Prüfe regelmäßig den Bestand und die Aktualität.

Grundsätzliches

Selbstverständlich solltest Du alle wichtigen Telefonnummern sofort zur Hand haben. Durch lästiges Suchen vergeht wertvolle Zeit und Deine Nervosität steigt.

  • Impfausweis/Internationaler Heimtierausweis
  • Telefonnummer des Tierarztes
  • Praxisvertretung für Urlaub oder Krankheit
  • Telefonnummer der nächsten Tierklinik
  • Telefonnummer der Tierrettung

Zur Grundausstattung gehören:

Medikamente

Wenn Dein Hund Vorerkrankungen hat gehören natürlich diese Medikamente ebenfalls in den Notfallausrüstung. Homöopathische Mittel können die Ausstattung bereichern. Ansonsten sind nur Präparate für die Erstversorgung notwendig.

Eine Grundsausstattung von passenden Yuki cares Produkten, die du dann noch beliebig erweitern kannst findest du hier*.

Verbandsmaterial

Kurse für Erste Hilfe beim Hund

Viele Hundeliebhaber haben wenig Erfahrung in Notsituationen beim Tier. Besonders kritisch wird es beim eigenen Hund. Um dem Hundebesitzer Sicherheit zu geben, werden zahlreiche Kurse angeboten. Das DRK und der ASB hat ebenfalls ein Kursangebot für Hundebesitzer.

Besonders die Kombination von Theorie und Praxis unter Gleichgesinnten bringt den Lernerfolg. Du kannst Dich mit den anderen Kursteilnehmern austauschen. Deine Fragen werden kompetent durch die Mitarbeiter des DRK/ASB beantwortet.

Das Ziel dieser Kurse beim DRK und dem ASB ist, dass der Hundebesitzer die Erstversorgung des eigenen Hundes durchführen kann. Außerdem kannst Du die Behandlung bei kleinen Notfällen selbst durchführen und ersparst Deiner Fellnase weitere Unannehmlichkeiten mit Autofahren oder Praxisbesuchen.

Darüber Hinaus gibt es auch viele Tierarztpraxen oder Tierheilpraktiker die Erste-Hilfe-Kurse anbieten, frag einfach mal in deiner Umgebung nach.

Wann ist es wichtig Erste Hilfe beim Hund zu leisten?

Nachfolgend werden einige Notfallsituationen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Dadurch findest Du leichter die Symptome und die mögliche Hilfestellung für Deinen Hund.

Bienenstich/Wespenstich

Wespenstich und BienenstichBei einem Insektenstich (Biene, Wespe, Hornisse, Hummel) sind entweder der Pfotenbereich oder Maul, Nase, Rachenraum betroffen. In der Nähe von Nestern (Bienenstock, Erdlöcher) können ebenfalls andere Körperteile durch mehrere Stiche verletzt werden.

Pfotenbereich

Dein Hund wird zuerst Aufjaulen und dann durch Schlecken an seiner Pfote versuchen den Schmerz zu beseitigen. Wenn Dein Hund weiterläuft, dann lahmt er mit der betroffenen Pfote. Rund um die Einstichstelle kommt es zu einer Schwellung. Durch sein Verhalten erkennst Du, welche Pfote betroffen ist.

Versuche Deinen Hund zu beruhigen und untersuche die betroffene Pfote. Bei einem Bienenstich ist der Stachel noch im Fleisch (Ballen, Zehen) vorhanden. Entferne ihn vorsichtig mit einer Pinzette. Andere Insekten (Wespe, Hornisse, Hummel) hinterlassen keinen Stachel. Bei den Ballen kannst Du aber die Einstichstelle sehen.

Verschaffe Deinem Hund Linderung. Einmal soll der Schmerz reduziert und zum anderen soll die Schwellung gestoppt oder reduziert werden. Geeignet zum Kühlen ist kaltes Wasser oder Eiswürfel. Wenn das Malheur Zuhause passiert, kannst Du die Pfote Deines Lieblings unter die Gartendusche oder unter die Baddusche halten. Das kalte laufende Wasser bringt schnelle Linderung. Die Eiswürfel sollten in einem dünnen Handtuch um die Pfote gewickelt werden. Eine halbe Zwiebel (nicht fressen lassen) oder ein paar Tropfen Essigwasser sind als Hausmittel gegen Insektenstiche beim Hund geeignet. Auch unserer Insektenstick lindert schnell Schmerz & Juckreiz und desinfiziert den Stich.

Unterwegs ist eine Kühlung schon etwas umständlicher. Je nach Umgebung gibt es möglicherweise fließendes Wasser. Bei einem Picknick hast Du bestimmt kalte Getränke dabei. Verwende diese Flüssigkeit zur Kühlung. Eine Kühlbox hat Kühlpads. Sie sind ideal zur Kühlung zusammen mit einem Geschirrtuch, T-Shirt oder Handtuch. Nach diesem schnellen Eingreifen ist das Problem Insektenstich in diesem Körperbereich schnell beseitigt.

Maul, Nase, Rachenraum

Gerade in diesem Bereich ist der Hund empfindlich. Die Reaktion Deines Lieblings ist dadurch heftiger. Vor allem die Schwellung kann bedrohliche Ausmaße annehmen. Die Atmung kann bei starker Schwellung eingeschränkt sein.

Versuche zuerst einen möglichen Stachel zu entfernen. Der nächste wichtige Punkt ist die Kühlung. Ist der Stich äußerlich (Lefzen, Nasenrücken, Nase) kühle den Bereich mit Kühlpads, Eiswürfel oder ähnlichem. Die Schnauze unter fließendes Wasser zu halten ist bei manchen Hunden möglich. Gib sofort ein mit kollidalem Silberwasser* getränktes Tuch auf den Stich und eine Schwellung zu unterbinden.

Hat das Insekt im Innenbereich gestochen, muss von zwei Seiten gekühlt werden. Der innere Bereich kann zusätzlich durch Eiswürfel oder Speiseeis gekühlt werden. Genau genommen sollte der Hund auf den Würfeln oder dem Eis kauen und darf es verschlucken. Wichtig ist hier vor allem die Schwellung zu stoppen und zu reduzieren. Die äußerliche Kühlung beim Rachenraum kann bis zum Hals (Luftröhre) ausgeweitet werden.

Ist die Atmung durch die Schwellung nicht eingeschränkt oder sie normalisiert sich wieder, dann solltest Du aber nicht zur Tagesordnung übergehen. Bei diesem sensiblen Bereich ist ein Tierarztbesuch zu empfehlen. Bleibt die Atmung eingeschränkt, dann fahre auf jeden Fall zum Arzt. Während des Transportes weiterhin kühlen und die Atmung kontrollieren.

Insektenstiche am ganzen Körper

Bei diesem Ausmaß an Stichen ist eine Schwellung lebensbedrohlich. Schlimmstenfalls kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen.

  • Stark angeschwollene Bereiche
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kreislaufprobleme
  • Atembeschwerden
  • Schockzustand

Hier ist der Transport in die Tierarztpraxis oder Tierklinik sofort nötig. Telefoniere mit der Praxis oder mit der Klinikaufnahme und schildere die Symptome. Organisiere sofort eine zweite Person als Hilfe zum Tragen und zur Kontrolle der Vitalfunktionen während der Fahrt.

Durchfall

Durchfall beim HundDen Durchfall oder „Dünnschiss“ kennst Du wahrscheinlich als Hundebesitzer. Teilweise ist es psychisch bedingt oder Dein Vierbeiner hat etwas Falsches oder Ungewohntes gefressen. Meistens hat sich diese Angelegenheit am nächsten Tag wieder erledigt. Falls der Durchfall länger dauert, solltest Du Deinen Hund beim Gassigehen beobachten. Vor allem im Welpenalter musst Du besonders darauf achten.

Das Aussehen des Kots kann variieren:

  • Normale Farbe wie üblich, nur dünner
  • dunkelbraun, schwarz, rötlich
  • schleimig, mit Blut durchzogen
  • dünn wie Wasser

Zusätzliche Symptome:

  • Blähungen
  • Bauchkrämpfe
  • Pupsen beim Kot absetzen
  • häufiges Kot absetzen
  • keinen Appetit
  • Gewichtsabnahme
  • Keine Gewichtszunahme (Welpen)

Du kennst Deinen Hund und bist Dir sicher, dass es sich um einen normalen Durchfall handelt. Hier kannst Du ihm mit Moroscher Karottensuppe schnell helfen. Weitere Hausmittel sind Kohletabletten. Rohes Sauerkraut (vorher gut ausspülen) kann bei Durchfall ebenfalls eingesetzt werden. Ein Tag Nulldiät und anschließend Möhrensuppe und gekochtes Hühnerfleisch helfen dem Darm Deines Lieblings. Während dieser Zeit sollte er immer ausreichend Wasser trinken. Hier kannst du auch immer einen Ernährungsberater um Hilfe bitten.

Falls es sich um keinen normalen Durchfall (ungewöhnliches Aussehen) handelt und noch weitere Begleiterscheinungen auftreten, solltest Du unbedingt einen Tierarztbesuch machen. Nimm auf jeden Fall eine Probe des Kots für die Untersuchung mit.

Eichenprozessionsspinner

EichenprozessionsspinnerDie Eichenprozessionsspinner sind Schmetterlingsraupen. Diese Nachtfalterraupen sehen hübsch aus. Aber durch ihre Brennhaare können sie für Menschen und Tiere gefährlich werden. Du erkennst sie durch eine besondere Eigenheit. Sie sind immer „in Reihe“ unterwegs. Sie überqueren Wege und Straßen, klettern auf Bäume immer einer nach dem anderen, wie eine Kette. Die Brennhaare brechen beim Kontakt leicht ab. Der austretende Eiweißstoff (Nesselgift) löst allergische Reaktionen aus. Außerdem können diese Raupen ihre Brennhaare auch abschießen. Diese Härchen bleiben mit kleinen Widerhaken in Haut und Fell hängen. Hunde und Katzen nehmen die Haare zusätzlich durch die Fellpflege auf.

Bei einem Kontakt mit der Haut können folgende Symptome auftreten:

  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Quaddeln
  • Eiterbläschen
  • Knötchen

Beim Einatmen ist die Mund- und Nasenschleimhaut betroffen und die Atemwege werden gereizt.

Zusätzlich können noch folgende Beschwerden auftreten:

  • Kreislaufprobleme
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Augenreizung
  • Anschwellen von Lidern und Lefzen

Hat Dein Hund Kontakt mit den Eichenprozessionsspinnern gehabt solltest Du die Nase, Maul und Augen mit Wasser spülen. Wenn Du unterwegs bist, schicke Deinen Hund in das nächste Gewässer zum Schwimmen. Zu Hause musst Du Deinen Vierbeiner komplett und gründlich mit einer Hundeseife, z.B. unserer Stinkerchen* mit deaktivierender Aktivkohle, reinigen. Achte auf Deinen Eigenschutz. Während der Prozedur solltest du Handschuhe und einen Mundschutz tragen.

Falls Dein Hund anschließend keine Symptome zeigt, ist nach dieser Waschprozedur alles in Ordnung. Falls doch, dann bitte gehe mit ihm in die Tierarztpraxis.

Möglicherweise hat Dein Hund eine solche Raupe gefressen, dann sofort in die Tierklinik. Während der Fahrt muss auf die Atmung geachtet werden. Schlimmstenfalls kann ein allergischer Schock eintreten.

Epilepsie

Die Epilepsie beim Hund kann zwei Gründe haben. Entweder ist dieser Defekt angeboren oder wird durch eine andere Erkrankung ausgelöst. Die meisten Krampfanfälle sind nicht lebensbedrohlich. Es sieht nur für Dich furchtbar aus. Dein Hund liegt am Boden und der ganze Körper verkrampft sich. Die Beine zucken in verschiedene Richtungen. Der Hund ist nicht ansprechbar. Er kann teilweise Töne von sich geben (Jaulen, Schreien). Er hat aber definitiv keine Schmerzen. Ein solcher Krampfanfall dauert normalerweise ein paar Sekunden oder Minuten.

In diesem Stadium kannst Du für Deine Fellnase nicht viel machen. Unterbinde die Möglichkeit, dass er sich durch das unkontrollierte Krampfen verletzen kann. Ziehe ihn mit den Hinterbeinen von gefährlichen Möbelstücken weg und wickle ihn in eine Decke ein. Auf keinen Fall Gegenstände in das Maul (zwischen die Zähne) stecken oder sogar die eigene Hand in den Fang legen. In diesem bewusstlosen Zustand kann er unkontrolliert zubeißen und der verkrampfte Kiefer öffnet sich nicht mehr so schnell.

Dauert dieser Anfall mehr als 10 Minuten oder er wiederholt sich in kürzeren Abständen (1 bis 2 Stunden) dann solltest Du ihn eingewickelt in der Decke in die Tierarztpraxis fahren. Nach Ende des Krampfzustandes kehrt normalerweise Normalität ein. Diese Krankheit muss aber tierärztlich betreut werden. Vereinbare einen Termin und schildere dem Arzt alle Symptome. Hilfreich wäre, wenn Du während des Anfalles ein kurzes Video machen könntest.

Erbrechen

Hunde erbrechen sich häufiger. Normalerweise musst Du Dir keine Gedanken machen. Wenn das Erbrochene grünlich schleimig mit Grashalmen versetzt ist, hast Du Deinen Grund. Ebenfalls können zu viele Knochen der Auslöser sein. Aber da siehst Du die Knochensplitter mit Schleim eingewickelt. Eine andere Möglichkeit ist zu hastiges Fressen von Trockenfutter. Hier kann der gereizte Magen ebenfalls rebellieren. Solches Erbrechen ist eine einmalige Sache und Du musst nichts unternehmen. Häuft sich solches Erbrechen, kannst du Hilfe bei einem Ernährungsberater suchen, die sind genau darauf spezialisiert.

Anders ist es, wenn Blut im Erbrochenen ist. Hier sind viele Auslöser möglich. Von Vergiftungen bis hin zur Verletzung im Rachenraum oder Speiseröhre. Telefoniere mit Deinem Haustierarzt und bringe Deinen Hund zur Untersuchung vorbei. Nimm eine Probe des Erbrochenen mit. Dies kann für eine Diagnose hilfreich sein.

Ersticken

Der Alptraum jedes Hundebesitzers. Dein Liebling bekommt keine Luft mehr. Er droht zu ersticken. Die Atemwege sind blockiert. Auslöser können Fremdkörper sein, die alle Luftwege blockieren. Teilweise ist der Hund bereits ohnmächtig. Dein Hund hat sich „verschluckt“. Der Gegenstand (Futter, Fremdkörper) ist anstatt über die Speiseröhre in den Magen zu gelangen in die Luftröhre gekommen und hier verstopft er die Sauerstoffzufuhr.

Um Deinem Hund das Leben zu retten darfst und musst Du den Heimlich-Handgriff anwenden. Durch den mechanischen Druck auf den Brustkorb (Lunge) soll der Fremdkörper aus diesem Bereich (Lunge, Luftröhre) ausgestoßen werden. Dieser Handgriff kann innere Verletzungen verursachen. Bei erfolgreicher Anwendung (Hund atmet wieder) sofort eine tierärztliche Untersuchung veranlassen. Die Anwendung dieses Handgriffs kommt aus der Humanmedizin und darf beim Hund nur in Notfällen angewandt werden. Auf keinen Fall an einem gesunden Tier ausprobieren.

Fieber

Bei Fieber hat Dein Hund eine trockene Nase und heiße Ohren. Außerdem hechelt er viel und nimmt kein Futter an. Der komplette Hundekörper fühlt sich warm an.

Stelle mit einem Thermometer (After) die tatsächliche Körpertemperatur fest. Zwischen 37,5 und 39 Grad liegt die Temperatur im Normalbereich. Bei Welpen geht die Normaltemperatur bis 39,5 Grad. Lebensgefahr besteht ab 41 Grad und ab 42 Grad ist der Zustand lebensbedrohend.

Wenn Dein Hund Fieber hat muss er viel trinken. Notfalls flöße ihm die Flüssigkeit ein. Versuche das Fieber zu senken. Nutze kalte Kompressen. Handtücher, Waschlappen in kaltes Wasser tauchen und auswringen. Lege sie ihm auf den Bauch, Leistengegend und Pfotenbereich. Diese Prozedur immer wieder von neuem wiederholen.

Kannst Du das Fieber nicht senken oder es steigt sogar in den lebensbedrohlichen Bereich muss Dein Hund sofort in eine Tierklinik zur Behandlung.

Flohbefall

Flohbefall beim HundDie meisten Halsbänder gegen Zecken und Spot-on sind ebenfalls gegen Flöhe wirksam. Trotz aller Vorsicht kann ein Flohbefall bei Deinem Liebling vorkommen. Flöhe lösen einen starken Juckreiz aus. Durch das vermehrte Kratzen kommt es zu wunden Stellen, Entzündungen und Haarausfall. Du kannst mit einem Flohkamm die Anwesenheit von Flöhen beweisen. Beim Durchkämmen des Felles wird der Kot der Flöhe im Kamm festgehalten. Schüttle den Inhalt des Kammes auf ein weißes feuchtes Blatt Papier. Der Kot verläuft und hinterlässt rötliche Spuren.

Jetzt musst du sofort handeln. Zum einen wird Dein Hund mit einem speziellen Mittel gegen Flöhe behandelt. Zu den natürlichen Mitteln zählen hier Kieselgur und Kokosöl, letzteres haben wir auch schon mal diesem Artikel vorgestellt. Diese Behandlung kann mehrere Monate (2 bis 4) dauern. In dieser Zeitspanne wird der Fortpflanzungszyklus unterbrochen. Gleichzeitig müssen alle Liegeplätze des Hundes behandelt werden. Durch regelmäßiges Staubsaugen und nasses Wischen wird diese Aktion noch unterstützt.

Giardien

Giardien sind Mikroorganismen die als Schmarotzer im Dünndarm des Wirtes leben. Anfällig sind vor allem Welpen und ältere Hunde mit angeschlagenem Immunsystem.

Die Symptome sehen folgendermaßen aus:

  • häufiger Durchfall
  • Aussehen zwischen schleimig bis zu gelb-grün
  • Übel riechend, Schaum überzogen, teilweise blutig

Bei Verdacht solltest Du eine Untersuchung einer Kotprobe veranlassen. Die weitere Behandlung wird durch die tierärztliche Medikation veranlasst. Für Dich heißt es die Hygiene am Hund (Hundeseife Desinfekt) und in der Umgebung zu optimieren. Du musst die Ansteckung von weiteren Mitbewohnern verhindern (Mensch und Tier). Um den Durchfall als Symptom zu bekämpfen, hilft hier wiederum die Morosche Karottensuppe. Während und nach der Behandlung sollte unbedingt ein Darmaufbau gemacht werden um eine Reinfektion mit Parasiten und anderen krankmachenden Keimen zu verhindert und Allergien vorzubeugen. Hier hilft dir auch ein Ernährungsberater für Hunde weiter.

Herzstillstand

Vorausgehend zu einem Herzstillstand sind meistens Kreislaufprobleme oder ein Schockzustand. Möglich ist ein Unfall, starker Blutverlust, Strom- oder Hitzschlag. Die Schleimhäute sind blass und Dein Hund ist nicht ansprechbar. Er zeigt keine Reaktion, weder auf die Berührung noch auf direkte Ansprache.

Wenn Dein Hund ohnmächtig ist, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wähle die rechte Seite des Hundes. Das Maul muss offen sein und die Zunge seitlich heraushängen. Den Kopf solltest du überstrecken und die Gliedmaßen (Vorder- und Hinterbeine) auseinander ziehen. Kontrolliere die Vitalwerte (Atmung, Puls). Sinnvollerweise sollte die Fellnase auf eine Decke gelegt werden (Tragemöglichkeit und Transport). Außerdem lege ihn zur Sicherheit eine Leine an.

Die Atmung erkennst Du durch das Heben und Senken des Brustkorbes. Zwischen 30 und 50 Atemzüge pro Minute sind normal. Den Puls kannst Du in der Oberschenkelinnenseite messen. In der Mitte dieses Bereiches ist er deutlich fühlbar. Der normale Puls hat Werte zwischen 80 und 120 Schläge pro Minute. Wenn Du keine Atmung feststellen kannst, hat Dein Vierbeiner einen Herzstillstand.

In dieser Situation ist sofort eine Wiederbelebung notwendig. Einmal muss eine Herz-Lungen-Reanimation durchgeführt werden. Diese Aktion wird mit einem Verhältnis von 2:20 mit einem Rhythmus von 80 bis 120 pro Minute ausgeführt. Zum anderen wird eine Mund-zu-Nase-Beatmung notwendig. Umschließe das Maul Deines Vierbeiners mit den Händen. Es darf keine Luft entweichen können. Blase jetzt direkt Luft in die Nase des Hundes. Dabei solltest Du eine Frequenz von 20 bis 30 pro Minute einhalten. Unterbrich zwischendurch Deine Tätigkeit und prüfe, ob sich der Brustkorb wieder hebt und senkt.

Atmet Dein Hund wieder sollte er sofort zur Untersuchung (Praxis oder Klinik) gebracht werden. Beim Transport sollten mindestens zwei Personen anwesend sein. Der Fahrer des Autos und die Person, die den Hund während der Fahrt betreut und die Vitalwerte kontrolliert.

Schnittverletzung

Schnittverletzungen können schnell passieren. Scharfkantige Steine, Glasscherben oder Aluminiumdosen können mehr oder weniger tiefe Schnitte verursachen. Meistens ist der Pfotenbereich betroffen. Entweder merkst Du eine solche Verletzung sofort durch Jaulen (Quietschen) und anschließendem Humpeln oder teilweise erst viel später. Wenn Dein Hund gerade mit Freunden tobt, als Begleithund beim Pferdeausritt dabei ist oder sonstige sportliche Aktivitäten macht, merkt er diese Verletzung teilweise selbst nicht. Erst wenn das Hochgefühl schwindet, schmerzt seine Pfote und er fängt an zu schlecken und lahmt.

Untersuche seine Pfote vorsichtig. Anschließend wasche sie mit kolloidalem Silber* oder Kochsalzlösung aus. Kleine Fremdkörper (Steinchen, Glassplitter) vorsichtig mit der Pinzette entfernen. Wenn die Pfote Deines Lieblings stark behaart ist, dann schneide das Fell vorsichtig kurz, damit keine Härchen in die Wunde kommen und die Heilung stören. Anschließend die Wunde desinfizieren, das kannst du auch mit unserer Silberhilfe machen. Jetzt kannst Du den Bereich verbinden. Zuerst genügend Polster (auch zwischen die Zehen) und dann eine selbsthaftende Binde um die Pfote. Wenn es eine kleine Schnittverletzung ist und der Impfstatus (Tetanus) komplett ist, musst Du nicht unbedingt den Veterinär aufsuchen. Zur Sicherheit kannst Du ihm noch einen Hundeschuh anziehen. Dieser schützt den Verband vor Nässe und Schmutz.

Anders ist es, wenn es eine stark blutende tiefe Schnittverletzung ist. Versuche die Blutung durch einen Druckverband zu stoppen. Die weitere Behandlung solltest Du dem erfahrenden Tierarzt überlassen. Es kann eine örtliche Betäubung oder eine kleine Naht erforderlich sein.

Verschlucken

Wenn Dein Hund Gegenstände verschluckt gehen sie normalerweise den Weg über die Speiseröhre in den Magen und anschließend in den Darmtrakt. Die schlimmere Version des „Verschluckens“ findest Du unter dem Punkt „Ersticken“. Für das Thema Verschlucken sind Welpen, junge Hunde und verspielte erwachsene Fellnasen zuständig.

Verschlucken von Fremdkörpern

Tennisball verschlucktWährend des Spielens kann Dein Hund kleine Kinderspielzeuge, kleine Haushaltsgegenstände oder teilweise Schmuck verschlucken. Sie kauen auf den Gegenständen herum und beißen kleinere Stücke ab und schlucken sie. Ebenfalls können kleinere Knochen oder Holzstücke unzerkaut den Weg in den Magen-Darmtrakt finden. Ich habe aber auch schon einen ganzen Tennisball im Labradormagen gefunden. Teilweise versucht Dein Hund den Fremdkörper hochzuwürgen. Manchmal gelingt es. Aber in der Regel funktioniert es nicht.

Wenn keine anderen Probleme auftreten (Störung der Atmung) musst Du Deinem Vierbeiner helfen, den Gegenstand auf dem normalen Weg zu verlieren. Dazu ist vor allem das Sauerkraut geeignet. Die langen Fäden umschließen den Gegenstand im Darm und verhindern dadurch, dass die Darmwand verletzt wird. Bevor Du Deinem Hund das Sauerkraut geben kannst, musst Du es gut wässern. Die Säure mögen Hunde nicht. Wenn Dein Hund das Gemüse nicht essen will, kannst Du es verfeinern. Dazu sind Quark, Joghurt, Sahne oder ähnliches geeignet. Anschließend musst Du warten. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden sollte das unverdaute Kraut zusammen mit dem Gegenstand den Darm auf natürlichem Wege verlassen. Kontrolliere beim Gassigehen ständig den Kot. Wenn der Gegenstand wieder draußen ist, überprüfe das Teil, ob es komplett ist. Sicherlich ist die Prozedur etwas eklig, aber effektiv. Wenn keine weiteren Beschwerden auftreten (Blut im Stuhl, Erbrechen mit Blut) ist die Angelegenheit erledigt. Eine tierärztliche Untersuchung ist notwendig, wenn der Gegenstand nicht auf diesem Weg den Hundekörper verlässt oder der Verdacht einer Verletzung des Darmtraktes besteht.

Vergiftung

Verspielte und „verfressene“ Hunde können sich leicht durch das Essen von „falschen“ Lebensmitteln (Ausleeren des Mülleimers – Knoblauch, Zwiebeln, Weintrauben) vergiften. Gefährlich sind Putzmittel, Waschmittel, Nikotin, Alkohol, giftige Hundeköder, Schneckenkorn, giftige Pflanzen oder möglicherweise ein Schlangenbiss (seltener).

Mögliche Symptome sind:

  • Kreislaufprobleme (blasse Schleimhäute, Herzrasen)
  • Lähmungserscheinungen
  • Krämpfe
  • Muskelzittern
  • Erbrechen (teilweise schaumig)
  • Durchfall

Stellst Du Vergiftungssymptome fest oder Dein Hund spielt sogar noch mit der Verpackung, dann ist schnelles Handeln wichtig. Wurde die giftige Substanz gerade gefressen, dann gib Deiner Fellnase Aktivkohle zur Unterstützung. Verwende aber in solchen Situationen niemals einen Maulkorb oder eine Maulschlinge. Beim Erbrechen könnte er ersticken. Außerdem provoziere kein Erbrechen. Das Krankheitsbild könnte sich verschlimmern. Ist Dein Hund ohnmächtig, lege ihn in die stabile Seitenlage. Informiere Deinen Tierarzt oder die Tierklinik über den Notfall und transportiere Deinen Hund sofort dahin. Nimm eine Probe des Giftstoffes mit. Nützlich ist ebenfalls eine Probe vom Erbrochenen, Kot oder Urin.

Vergiftung durch giftige Pflanzen

Zu diesem Thema findest Du ausreichende Informationen über giftige Pflanzen (Garten, Haus, Natur), Symptome und Gegenmaßnahmen in dem Artikel „Giftige Pflanzen für Hunde“.

Giftfplanze OrchideeGiftpflanzeGiftfplanze Efeu

Vergiftung durch Schokolade

Schokolade, giftig für HundeEine Schokoladenvergiftung für den Hund kann lebensbedrohlich sein. Der Wirkstoff Theobromin in der Schokolade verursacht Hypernervosität und Herzrasen. Diese extreme Aktivität des Nervensystems kann im schlimmsten Fall zum Tode führen. Bereits kleinere Mengen von Schokolade können diese Wirkung auslösen. Es gibt kein Gegengift gegen Theobromin.

In diesem akuten Notfall musst Du Deinen Hund so schnell wie möglich in die Klinik oder Praxis fahren. Eine Möglichkeit ist auch die Tierrettung oder der tierärztliche Notdienst.

Folgende Informationen benötigt der behandelnde Arzt noch vor Deiner Ankunft:

  • Welche Schokolade (je mehr Kakaoanteil, desto gefährlicher)
  • Welche Menge (Reste von Schokoladenpapier, Bonbontüte)
  • Gewicht des Hundes

Zeckenbiss

Zeckenbiss beim HundUm den Parasit „Zecke“ kommt niemand vorbei. Die Zecken sind auf der ganzen Welt verbreitet. Die Population ist in den verschiedenen Ländern oder Landstrichen unterschiedlich. In Deutschland gibt es die sogenannten Zeckenkarten, in denen die Verbreitung und die Ansteckungsgefahr vermerkt sind. Wenn Dein Hund zwischen den Zehen, seinen Gliedmaßen und zwischen den Schenkeln seiner Hinterbeine vermehrt mit seinen Vorderzähnen herumknabbert, könnte er eine Zecke entdeckt haben.

Sicherlich willst Du einen Zeckenbiss durch ausreichende Prävention (Spray, Halsband, Spot-on) verhindern. Diese Mittel sind nicht 100 % erfolgreich. Du musst Deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich absuchen. Bei kurzhaarigen und hellen Hunden hast Du den Vorteil, dass Du diese Spinnentierchen auf dem Fell krabbeln siehst. Entferne sie, bevor sie zubeißen können. Bei langhaarigen und dunklen Hunden ist es schon etwas schwieriger. Taste Deinen Vierbeiner gründlich ab. Vor allem am Kopfbereich (Nase, Ohren) und Brust sowie Schenkeln und Hautfalten. Nach dem Absuchen kannst Du mit einem weißen Handtuch das Fell leicht frottieren. Damit erwischst Du noch Parasiten, die noch nicht fündig geworden sind.

Findest Du eine Zecke, die bereits zugebissen hat, dann kannst Du sie mit

  • Zeckenzange
  • Pinzette
  • Zeckenkarte
  • Zeckenhaken

entfernen. Verwende nie Öl oder Klebstoff. Mit diesen Substanzen wird die Absonderung des Sekrets der Zecke aktiviert. Setze das Hilfsmittel knapp über der Hundehaut an, quetsche nicht den Zeckenkörper und ziehe die Zecke heraus. Bei Pinzette und Zeckenzange keine Drehung ausführen. Anschließend die Stelle gründlich untersuchen, ob die komplette Zecke (Rüssel, Kopf) entfernt wurde. Reste vorsichtig mit Pinzette entfernen. Zum Abschluss die Stelle mit der Silberhilfe* desinfizieren und mit dem Insektenstick* behandeln. Viren werden nicht sofort nach einem Zeckenbiss übertragen. Der Zeitraum vom Biss bis zu einer möglichen Erregerübertragung liegt bei mindestens 24 Stunden.

Ein Besuch in der Tierarztpraxis ist nur notwendig, wenn sich eine Hautstelle entzündet (Reste der Zecke). Falls sich nach einiger Zeit ein kreisrunder roter Fleck bildet (Verdacht auf Borreliose) oder das Tier von jetzt auf gleich sehr krank wird (Verdacht auf Barbesiose), solltest Du ebenfalls die Hilfe des Haustierarztes in Anspruch nehmen. Spreche deinen Verdacht dort direkt an, vor allem bei Barbesiose muss sehr schnell gehandelt werden.

Text by Balance Cure Tierheilpraxis & Textbroker / Pamina 2
Fotos by Pixabay

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Katrin Scholz